Speicherver-
waltung unter
MS-DOS 5.0

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Einführung



MS-DOS ist ungefähr 20 Jahre alt. Es ist daher nicht vewunderlich, daß in den letzten Jahren einige Limitationen dieses Systems immer deutlicher wurden. Die beiden wichtigsten sind:
* Durch ständige wachstende Diskkapazitäten erreichte das Dateiverwaltungssystem (FAT-System) seine Grenzen. Die Verwaltungsinformationen einer Festplatte sind so umfangreich geworden, daß sie nicht mehr komplett, sondern nur teilweise in den Hauptspeicher geladen werden können. Das laufende Nachladen dieser Informationen verlangsamt das Dateisystem beträchtlich.
* Der Arbeitsspeicher, der dem Benutzer für seine Anwendungsprogramme zur Verfügung steht, wurde immer knapper. Da auch das Betriebssystem im konvetionellen Speicher untergebracht ist und mit jeder Version größer wurde, blieb von den maximal 640 KB immer weniger übrig.
Für den ersten Punkt ist bei MS-DOS noch keine Lösung in Sicht, da Änderungen in diesem Bereich ein neues Dateiverwaltungssystem erfordern würden (eine Lösung, die unter OS/2 mit dem High Performance File System verwirklicht wurde).
Das Hauptspeicherproblem wurde aber schon vor einiger Zeit angegangen (z.Bsp. Expanded Memory). In der Version 5.0 von MS-DOS hat Microsoft in bezug auf die Verwaltung des Hauptspeichers größere Änderungen durchgeführt. Es wurde dabei eine Methode übernommen, die von der Firma Quarterdeck schon seit geraumer Zeit eingesetzt wird (QEMM-386).
Die Firma Quarterdeck erkannte die erweiterten Fähigkeiten der Prozessoren 80x86 relativ schnell und bietet seit dieser Zeit Zusatzprogramme und -treiber an, die einem Anwenderprogramm wesentlich mehr Hauptspeicher zur Verfügung stellen können.
Sei Windows 3.0 auch in diesen Bereich vorgestoßen ist, hat die Bedeutung der Quarterdeck-Programme etwas nachgelassen, da es bei deren Installation einige Probleme im Zusammenhang mit Windows gab (und noch gibt).
Genauer betrachtet bietet Windows 3.0 ähnliche Möglichkeiten wie QEMM-386, stellt aber leider nicht die ausgezeichneten Speicheranalyseprogramme, die im Quarterdeck-Paket enthalten sind, zur Verfügung. Hier sei besonders das Programm MANIFEST erwähnt, das dem Systemprogrammierer eine große Anzahl wichtiger Informationen über den Aufbau seines Systems liefert.
(c) Jürgen Richter