2.4. Der Druckmanager

Beim Ausdrucken fängt das Betriebssystem die Zeichenfolge »LPT1« ab und leitet die Ausgabe auf die entsprechende physikalische Schnittstelle um. Das Verfahren funktioniert daher auch mit »LPT2:«, wenn Sie zum Beispiel einen Tintenstrahl- und einen Nadeldrucker an Ihren Rechner angeschlossen haben. Vergessen Sie aber in der »win.ini« auf keinen Fall die Gleichheitszeichen hinter den neuen Angaben.

Blockade des Druckmanagers

Ziehen Sie eine Datei aus Ihrem Verzeichnisfenster auf das Symbol des Druckmanagers am unteren Bildschirmrand, wird sie nur dann ausgedruckt, wenn der Druckmanager das mit dem Dateiformat verknüpfte Programm in den Arbeitsspeicher laden kann. Sollte der zu stark belastet sein, weil zu viele andere Programme laufen, wird die Druckausgabe blockiert, auch wenn die Verknüpfung tatsächlich in der »win.ini« eingetragen ist. Beenden Sie daher unnötige Anwendungen, um mehr Arbeitsspeicher zu gewinnen.
Der Druckmanager dient als Zwischenpuffer für Daten, die ausgedruckt werden sollen, während ein anderes Programm schon weiterarbeitet. Läuft parallel zur Druckausgabe ein Textprogramm, behindern sich die Prozesse auch auf schnellen Rechnern gegenseitig. Kontrollieren Sie daher im Druckmanager aus der Hauptgruppe die Einstellungen unter »[Alt-O]ptionen«. Wählen Sie statt der mittleren Stufe besser »[Alt-H]ohe Priorität«, wenn Sie nur kurze Texte oder einfache Grafiken ausgeben wollen. Selbst betagte 9-Nadler bewältigen auf diese Weise große Schriften, wobei die Bearbeitung Ihres Dokuments allerdings unterbrochen wird, bis der Druckvorgang beendet ist.
Um den Druckpuffer nur für bestimmte (langsame) Drucker stillzulegen, starten Sie das Druckereinstellungsprogramm aus der Systemsteuerung und markieren das gerät, das ohne Druckmanager arbeiten soll. Deaktivieren Sie die Checkbox »Druck-Manager verwenden ([Alt-M])«, bevor Sie das Fenster wieder schließen. Löschen Sie den Druckmanager aus Speicherplatzgründen, räumt Windows 3.1. bei der Ausgabe jedem der installierten Geräte automatisch die höchste Priorität ein.
Setzen Sie den Druckmanager für einen oder mehrere Drucker außer Kraft, klicken Sie anschließend die Schaltfläche »[Alt-V]erbinden...« an und schalten Sie die Option »[Alt-D]irekt zum Anschluß drucken« ein. Windows 3.1 unterbricht dann zwar seinen Mehrprogrammbetrieb, umgeht aber auch die MS-DOS-Interrupts und sendet direkt an die Druckerschnittstelle. Normalerweise sollten Sie damit eine höhere Ausgabegeschwindigkeit erzielen.
STOP Drucken Sie nicht direkt zum Port, wenn eine MS-DOS-Anwendung im Fenster geöffnet ist, die eventuell gerade die MS-DOS-Interrupts anspricht !
Die integrierten Truetype-Schriften, in Schriftauswahllisten erkennbar an der vorangestellten Kennung »TT«, sind unabhängig von der aktuellen Bildschirm- oder Druckerauflösung frei skalierbar. Je mehr Fonts Sie zum Beispiel aus Schriftpaketen installieren, desto stärker belasten Sie den Arbeitsspeicher, der die Merkmale wie Größe oder Aussehen generieren muß.
TIP Sparen Sie Arbeitsspeicher, indem Sie versuchen, mit weniger Zeichensätzen auszukommen !
Reduzieren Sie die Anzahl der Zeichensätze, um den Arbeitsspeicher zu entlasten, ohne den grundsätzlichen Zugriff auf die Fontdateien zu verlieren. Markieren Sie unter »Schriftarten« in der Systemsteuerung zunächst den Namen der Schrift, die Sie aus dem direkten Zugriff herausnehmen wollen. Klicken Sie auf »[Alt-L]öschen«, öffnet sich ein weiteres Dialogfeld, in dem Sie die Option »Schriftartdatei auf Datenträger löschen« ([Alt-l]) auf keinen Fall angekreuzt lassen dürfen. So bleibt die Datei auf der Festplatte erhalten, wird aber aus der »win.ini« entfernt, so daß Sie auch nicht mehr in den Schriftauswahllisten erscheint.
Generieren Sie auf diese Weise unterschiedliche Schriftenkonfigurationen, indem Sie bestimmte Fonts zusätzlich installieren. Speichern Sie zunächst die ursprüngliche »win.ini« gesondert. Stellen Sie eine aktive Schriftengruppe zusammen und sichern Sie die dadurch veränderte »win.ini« unter einem anderen Namen (»win.tt1«, »win.tt2« und so fort). Bei Bedarf kopieren Sie eine solche Datei auf »win.ini« im Windows-Arbeitsverzeichnis zurück und starten Windows 3.1 neu, damit die betreffende Fontgruppe aktiviert wird.
Arbeiten Sie mit Dokumenten, in denen nur Postscript-Fonts, andere Schriftenskalierer oder druckerinterne Zeichensätze zum Einsatz kommen, gewinnen Sie freien Speicherplatz, wenn Sie die Truetype-Schriften temporär vorübergehend stillegen. Wechseln Sie in die Systemsteuerung und starten Sie »Schriftarten«. Klicken Sie auf »[Alt-T]rueType...« und deaktivieren Sie die Option »TrueType-Schriftarten verwenden« ([Alt-v]). Im Gegensatz dazu schaltet die Markierung von »Nur TrueType-Schriftarten in Anwendungen anzeigen« ([Alt-A]), die nur zusammen mit der Option darüber aktiviert werden kann, alle anderen unter Windows 3.1 eingebundenen Schriftarten vorübergehend ab, nach dem Sie Windows 3.1 neu gestartet haben.



© Jürgen, Richter