Wo sind Systemsteuerung und Treiber ?

Früher wurden alle Treiber - egal welcher Art - in Windows' Systemsteuerung im Treiber-Menü erfaßt, ergänzt, gelöscht und gegebenenfalls konfiguriert. Die prinzipielle Methode ist bei Windows 95 die gleiche geblieben, allerdings hat Microsoft mehr Ordnung geschaffen. Die grundsätzliche Systemsteuerung aktivieren Sie über den Start-Button und die Anwahl von «Einstellungen - Systemsteuerung»". Was früher komplett unter «Treiber» eingetragen war, ist jetzt in verschiedene Bereiche unterteilt. Viele der Systemsteuerungselemente kümmern sich um leicht verständliche Optionen wie Druckerauswahl und Bildschirmfarben-Einstellungen, die für Hardware-Konfiguration und -Check relevant sind.
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Hier gelangen Sie ebenso zum Grafikkarten-/Monitor-Dialog wie durch Rechtsklick auf den Desktop und die Auswahl des Menüpunkts «Eigenschaften gelangen».
System:
Dieser Dialog ist mit dem Treiber-Dialog der alten Windows-Systemsteuerung verwandt. Auf der Dialogseite «Geräte-Manager» werden alle installierten Hardware-Komponenten aufgelistet. Alternativ erreichen Sie diesen Dialog auch durch Rechtsklick auf das Arbeitsplatz-Bildsymbol am Desktop (Menüpunkt «Eigenschaften»).
Welche Einstellungen Sie bei Klick auf ein Komponentensymbol wählen können, hängt vom jeweiligen Treiber ab. Diverse alte Treiber aus der alten Systemsteuerung werden Sie unter «System» nicht finden. Die stecken an anderen Stellen...
Multimedia:
In diesem Dialog wurde alles gepackt, was für die Konfiguration von Audio, Video, MIDI und CD-Audio benötigt wird. Bei der Audio-Einstellung können Sie unter anderem unabhängig vom herstellerspezifischen Soundkarten-"Mischpult" die Gesamtlautstärke und die Mikofon-Empfindlichkeit einstellen.
Unter «Video» sind Optionen für den «Video für Windows»-Wiedergabemechanismus zu finden. «Video für Windows» muß künftig also nicht mehr als Runtime installiert werden, sondern steckt gleich in Windows drinnen. Unter «MIDI» wählen Sie beispielsweise, ob die MIDI-Ausgabe einer Soundkarte im OPL3-Modus oder per General MIDI/GS erfolgt (eine entsprechend geeignete Soundkarte vorausgesetzt). «MIDI» ersetzt somit den alten «MIDI-Mapper».
Im letzten Multimdeia-Eigenschaften-Abschnitt «Erweitert» finden sich neben den installierten Video-für-Windows-Codes noch weitere Spezialitäten: Hier finden sich auch diverse weitere Soundkarten-Einstellungen bezüglich ihrer Mixer und diverse Audio-Komprimierungs-Codecs, mit denen Windows 95 von Haus aus ausgestattet ist, bis hin zur Joystick-Konfiguration.
Hardware:
Der Klick auf dieses Symbol fällt an, wenn eine neue Hardware-Komponente unter Windows 95 installiert werden soll. Der Hardware-Assistent bietet wahlweise an, die neue Hardware automatisch zu suchen oder sie direkt in der Liste auszuwählen. Beim Stöbern in diesen Listen wird ziemlich deutlich, wieviel Mühe sich die Windows-95-Entwickler gemacht haben, eine möglichst große Palette an alter Hardware zu unterstützen.
Dennoch finden sich in dieser Liste viele aktuelle Hardware-Produkte nicht. Und dann bleibt nur eins: die zur Hardware gelieferte Setup-Diskette ins Laufwerk schieben und auf den «Disketten»-Button klicken. Bei Windows-95-vorbereiteten-Setup-Disketten funktioniert die Treiberinstallation dann wie gewohnt: Steckt man eine alte Windows-3.x-Setup-Diskette eines Programms hinein, kann alles mögliche passieren: Entweder Windows 95 erkennt sie als Treiberdiskette nicht an, weil das INF-File fehlt, oder die Datei «Setup.exe» der Diskette (die nicht unbedingt für Windows gedacht sein muß) wird gestartet. Und hat das Setup einer alten Steckkarte geklappt, dann heißt das leider noch lange nicht, daß die alte Hardware auch wirklich funktioniert.

© by Jürgen, Richter