2.2. Dateien und Verzeichnisse verwalten

Vor dem Kopieren, Löschen oder Verschieben von Dateien sind diese in der Dateiliste des Verzeichnisfensters zu markieren. Ist die Dateiliste sehr lang, geben Sie das erste Zeichen der gewünschten Datei ein, um zumindest in ihre Nähe zu gelangen. Die Markierung nehmen Sie normalerweise mit der Maus vor. Es ist jedoch nicht nur für die Arbeit mit Notebooks günstig, sich die wichtigsten Tastaturbefehle anzueignen, die Sie in der Tastaturreferenz in der Online-Hilfe des Dateimanagers finden. Eine einzelne Datei klicken Sie einmal mit der linken Maustaste an, denn auf einen Doppelklick würde das Programm oder das Dokument, verknüpft mit einer Anwendung, gestartet.
Mehrere hintereinanderliegende Dateien markieren Sie als Block, indem Sie die erste beteiligte Datei anklicken und [Umschalt] gedrückt halten, bevor Sie die letzte Datei des Blocks markieren. Verstreute Dateien erfassen Sie durch Markieren der einzelnen Dateien bei gedrückt gehaltener Strg-Taste. Dabei läßt sich zwischendurch auch der Rollbalken am rechten Rand nutzen, um zu tiefer liegenden Dateinamen zu gelangen. Anschließend führen Sie einen Dateioperationsbefehl aus oder heben die Markierung wieder auf, indem Sie auf einen beliebigen Punkt innerhalb des Fensters oder des Blocks klicken. Ordnen Sie die beiden beteiligten Verzeichnisfenster über- beziehungsweise nebeneinander als Quell- und Zielfenster an.
TIP Betätigen Sie den Befehl "[Alt-F]enster-[N]ebeneinander" oder drücken Sie "[Umschalt-F4]".
Im ersten Fall werden die Fenster allerdings übereinander (!) angeordnet, es sei denn, Sie haben während des Mausklicks [Umschalt] mitgedrückt.
Verzeichnisse kopiert oder verschiebt der Dateimanager auch über Laufwerke hinweg, etwa von C nach D oder von einem CD-ROM-Laufwerk auf die Festplatte. Für das Kopieren und Verschieben per Maus müssen Sie je nach Auswahl der beteiligten Dateien und Laufwerke eine zusätzliche Taste drücken und den Voreinstellungen entsprechend unter "[Alt-O]ptionen-[B]estätigen..." Sicherheitsabfragen beantworten, ehe die Dateien bearbeitet werden(Tabelle). Markieren Sie die Dateien beziehungsweise das Verzeichnis, und ziehen Sie sie/es bei gedrückter Maustaste auf das Zielverzeichnis. Das kann die Dateiliste sein oder ein Zweig in der Verzeichnisstruktur. Gegebenenfalls müssen Sie, spätestens bevor Sie loslassen, eine der Zusatztasten [Strg] oder [Umschalt] drücken (Tabelle).
STOP Vor dem Überschreiben einer Datei warnt Windows 3.1 nur, wenn die entsprechende Abfrage unter "[Alt-O]ptionen-[B]estätigen..." aktiviert ist.
Der Mauszeiger verwandelt sich beim Verschieben in ein schlichtes Blatt oder in einen Miniblattstapel, je nachdem, ob eine einzelne Datei oder eine Dateiengruppe zugrunde liegt. Ein Kopiervorgang ist am zusätzlichen Pluszeichen innerhalb des symbolischen Blattes beziehungsweise des Blattstapels zu erkennen.
Aufgabenstellung Vorgehensweise
Kopieren zwischen zwei Laufwerken Quelldateien/Verzeichnis markieren, mit gedrückter Maustaste auf das Ziel ziehen und diese dann lösen
Kopieren auf einem Laufwerk Quelldateien markieren, mit gedrückter Maustaste auf das Zielverzeichnis ziehen, Strg-Taste drücken, Maustaste loslassen
Verschieben auf einem Laufwerk Dateien/Verzeichnisse anklicken, mit gedrückter Maustaste auf das Ziel ziehen und diese dann loslassen
Verschieben zwischen zwei Laufwerken Datei/Verzeichnisse oder Gruppe markieren, mit gedrückter Maustaste auf das Ziel ziehen, [Umschalt] drücken, Maustaste loslassen.
Führen Sie das Mauszeigersymbol einer Datei- oder Verzeichnisgruppe direkt auf ein Disketten-, Platten oder Netzwerksymbol. Das funktioniert auch in der Laufwerkleiste. Achten Sie dabei darauf, daß das Ziellaufwerk auf das gewünschte Verzeichnis eingestellt ist, das die Dateien oder weitere Unterverzeichnisse aufnehmen soll. Bei einer Diskette wird es normalerweise die Hauptebene sein, bei einer Festplatte ist das eher selten der Fall.
Fertigen Sie als nächstes wichtige Sicherungskopien an. Beginnen Sie mit den
Schnellzugriff auf den Dateimanager
Initialisierungsdateien im Windows-Arbeitsverzeichnis. Schalten Sie dort auf das Verzeichnisfenster und tragen Sie unter "Dateien auswählen..." ([Alt-w]) des Menüs "[Alt-D]atei" im Feld "[Alt-D]atei(en):" die Endung "*.ini" ein, bevor Sie auf "OK" klicken- Es gelten die üblichen Ersetzungszeichen:
Mit [Strg-ESC] oder per Doppelklick auf den Desktop aktivieren Sie normalerweise den eher selten benötigten Taskmanager, eine Liste mit allen aktuell laufenden Programmen. Rufen Sie damit lieber den Dateimanager direkt auf, ohne immer in den Programmanager zu wechseln.
• "*" für eine Zeichenkette
Benennen Sie im Windows-Arbeitsverzeichnis "taskman.exe" in "tasklist.exe" um und ziehen
• und "?" für ein Zeichen an einer bestimmten Position.
Sie die Datei in eine Programmgruppe ihrer Wahl, um die Taskliste zukünftig per Doppelklick zu starten.
Anschließend erscheinen alle Dateien an als bereits markierte Gruppe.
Möchten Sie auch Initialisierungsdateien aus anderen Verzeichnissen desselben Laufwerks erfassen, lassen Sie danach suchen. Gehen Sie auf "[Alt-D]atei [S]uchen...", tragen Sie unter "[Alt-S]uchen nach:" "*.ini" ein und bei "[Alt-B]eginnen in:" die Laufwerkskennung. Vergessen Sie nicht, "[Alt-A]lle Unterverzeichnisse durchsuchen" anzuklicken, damit diese Funktion überhaupt aktiviert wird. Die gefundenen Daten werden in einem virtuellen Ergebnisfenster aufgelistet, das auf alle Dateioperationsbefehle wie Kopieren oder Verschieben, aber auch auf Löschungen genauso wie ein Verzeichnisfenster reagiert. Treffen Sie darin Ihre Teilauswahl oder markieren Sie den kompletten Inhalt mit [Strg-#], bevor Sie die Dateien auf eine Sicherungsdiskette kopieren.
Kopieren Sie dann "winfile.exe" in "taskman.exe". Dazu markieren Sie den Dateinamen und führen "[Alt-D]atei-[K]opieren..." aus. Im Feld "[Alt-N]ach:" geben Sie als Namen "taskman.exe" ein und drücken auf "OK". Auf diese Weise machen Sie sich auch ein andres Utility-Programm zugänglich, sei es aus dem Windows-3.1-Zubehör oder von einem anderen Hersteller, sofern sich die ausführbare Datei und gegebenenfalls erforderliche Dynamische Linkbibliotheken (DLLs) im Windows-Arbeitsverzeichnis befinden beziehungsweise dort hineinkopiert wurden.
Rufen Sie erneut eine Suchoperation auf, wird der Inhalt der vorhergehenden Anzeige ersetzt. Kopieren oder verschieben Sie daher die Dateien in ein anderes Verzeichnis, bevor Sie probeweise Änderungen in Initialisierungsdateien vornehmen. Die Einrichtung eines neuen Verzeichnisses erledigen Sie per "[Alt-D]atei", nachdem Sie den Cursor auf der gewünschten Verzeichnisebene positioniert haben, von der das neue abzweigen soll. Ein Klick auf "Verzeichnis erstellen..." ([Alt-z]) öffnet eine Dialogbox, in der Sie nur noch den neuen Verzeichnisnamen eingeben.
Nachdem Sie alle erforderlichen Initialisierungsdateien sichergestellt haben, wiederholen Sie diesen Vorgang mit allen Dateien der Endung "grp" mit den Statusinformationen über die Programmgruppen. Ziehen Sie auch "config.sys" und "autoexec.bat" aus dem Hauptverzeichnis von C einzeln oder als markierte Gruppenelemente auf das Symbol der Sicherungsdiskette.
Auch die Systemsteuerung hat mehrere wichtige Konfigurationsdateien, die sich im Systemverzeichnis befinden:
- "spwin386.cpl" nimmt beispielsweise die Eintragungen für das Modul "386 erweitert" auf, mit dem Sie eine temporäre oder eine permanente Auslagerungsdatei angelegt haben.
- "drivers.cpl", "snd.cpl" und "main.cpl" verwalten alle wichtigen Treiberinformationen, zum Beispiel über eine Audiokarte.
- "wfwsetup.cpl" sammelt alle Vorgaben in Windows für Workgroups für die Arbeit von Gruppen im Netz.
Es gibt auch einiges zu löschen. Entlasten Sie das Windows-Verzeichnis von überflüssigen Dateien:
etwa BMP-Bilder, wenn Sie keine Hintergrundbilder oder -muster einsetzen.
Scr-Dateien, wenn Sie keinen Bildschirmschoner verwenden,
Hlp-Dateien, wenn Sie ohne Hilfeanweisungen auskommen.
Mid- und Wav-Dateien werden überflüssig, wenn Sie keine Soundausgabe benötigen oder diese nicht installiert haben.
STOP Bevor Sie etwas löschen, sollten Sie sich Ihrer Sache absolut sicher sein und die vorangestellten Pfadnamen genau beachten !
Wenn Sie zum Beispiel alle Write-Dateien suchen lassen, um die nicht mehr benötigten Informationsdateien aus dem Windows-Arbeitsverzeichnis zu löschen, sollen ja nicht die frisch getippten Texte ebenfalls verlorengehen.
Sehr viele Elemente löschen Sie normalerweise über das Setup-Programm aus der Hauptgruppe, indem Sie darin den Punkt "Alt-O]ptionen [Alt-H]inzufügen/Entfernen von Windows-Komponeten..." aufrufen. Um Ihre persönliche Windows-3.1-Fassung wirksam zu schützen, sollten Sie die Setup-Routine "Setup.exe" von der Festplatte verbannen, zumal sie fast 0,5 MByte belegt. Löschen Sie "setup.exe" sowie "setup.hlp" nur, wenn Sie wirklich sicher sind, daß Sie zum Beispiel den richtigen Bildschirmtreiber zu Ihrer vollen Zufriedenheit eingerichtet haben. Die Setup-Routine läßt sich allerdings von der ersten Installationsdiskette in das Windows-Arbeitsverzeichnis zurückkopieren und ist sofort wieder ausführbar, weil Sie sie im Gegensatz zu den meisten Installationsdateien wie etwa "setup.hlp" nicht erst entpacken müssen.
Beseitigen Sie gar die Systemsteuerung namens "control.exe", kann niemand mehr Ihre Einstellungen über installierte Fonts und Druckertreiber sowie Maus- und Bildschirmeinstellungen unbefugt ändern. Das Hilfeprogramm "winhelp.exe" mit seinen 250 Kbyte sollten Sie jedoch nur löschen, wenn Sie auch in anderen Programmen auf deren Online-Unterstützung verzichten können, da viele dieser Anwendungen auf das Windows-3.1-Programm zugreifen.
STOP Löschen Sie auf gar keinen Fall Dateien im Windows-Systemverzeichnis !
Im Systemverzeichnis sollten Sie nur, wenn Sie sich auskennen, und auch dann mit größter Vorsicht walten, denn hier kann eine unbedachte Löschung schnell zur Blockade im Ablauf oder gar schon beim Aufruf von Windows 3.1 führen. Allerletzte Feinarbeiten lassen sich nur durch Probieren erledigen. Vor dem vollständigen Löschen einer Datei sollten Sie diese erst einmal in ein neutrales Verzeichnis verschieben und Windows 3.1 probehalber starten.
Von Zeit zu Zeit sind außerdem "übriggebliebene" temporäre Dateien zu löschen. Viele Anwendungen lesen die Variable "temp" beziehungsweise "tmp" daraufhin aus, ob diese in der "autoexec.bat" beispielsweise mit "set temp=C:\temp" und "set tmp=C:\temp" auf ein bestimmtes Verzeichnis gerichtet wurde. Falls erforderlich, richten Sie die fehlenden Verzeichnisse ein (gegebenenfalls auch auf einem anderen Laufwerk), tragen die Zeilen per Systemeditor in der "autoexec.bat" nach und starten den Rechner neu. Zahlreiche Standardprogramme wie Textverarbeitungen oder Datenbanken nehmen jedoch keine Rücksicht mehr auf diese Konvention und schreiben ihre temporären Dateien in ihr Arbeitsverzeichnis oder auf die Hauptebene des aktuellen Laufwerks, wo sie dann auch nicht immer automatisch gelöscht werden.
TIP Entfernen Sie regelmäßig die Dateien mit der Extension "tmp" !
Suchen Sie Ihre Laufwerke des öfteren mit "[Alt-D]atei-[S]uchen..." ab. Unter "[Alt-S]uchen nach:" geben Sie die Kennung "*.tmp" vor und kreuzen die Box "[Alt-A]lle Unterverzeichnisse durchsuchen" an. Das Suchen-Ergebnisfenster legt Ihnen alle gefundenen Dateien vor, die Sie durch [Strg-#] markieren und anschließend löschen. Eine eventuell genutzt temporäre Auslagerungsdatei unter Windows 3.1 wird davon nicht betroffen, da sie eine andere Dateiendung verwendet. Es sollte allerdings außer dem Dateimanager keine andere Anwendung laufen, wenn diese gerade erst eine temporäre Datei eröffnet hat. Dieses Verfahren funktioniert natürlich auch für "bak", "sik" und andere Endungen nicht mehr benötigter Sicherungskopien.
Mit "Datenträger" "Datenträger formatieren..." ([Alt-t] [Alt-f] formatieren Sie neue Disketten, auf schnellen Rechnern sogar im Hintergrund. "[Alt-Q]uickformat" erledigt das ganz noch schneller, sofern die Diskette bereits benutzt worden ist, untersucht den Datenträger aber nicht auf schadhafte Bereiche.
Kopieren Sie große Mengen einzelner Dateien mit "[Alt-D]atei-[K]opieren..." beziehungsweise [F8] von der Platte auf eine Diskette mit nicht ausreichender Aufnahmekapazität, bricht Windows nicht ab, sondern fordert eine weitere Diskette an, die sogar unformatiert sein darf. Je nach Beschaffenheit wird sie automatisch mit höherer oder doppelter Dichte formatiert und die Aktion dann fortgesetzt.
"Datenträger" ([Alt-t]) bietet mit "Datenträger kopieren..." ([Alt-k]) ebenfalls mehr als MS-DOS. Abhängig von der Speicherkonfiguration des Rechners reicht ein einziger Durchlauf für das Einlesen der Quelldiskette aus. Auf einem 386er nutzt der Dateimanager ab 2 MByte Arbeitsspeicher sogar die Option der Zwischenlagerung auf der Festplatte



© by Jürgen, Richter