1.2. Die Installation

Die Installationsroutine überprüft mehrere Hardware- und Netzwerkkonfigurationen und paßt die Systemeinstellungen entweder selbst an oder fragt Sie nach Informationen über die verwendeten Hardwarebestandteile und Treiber. Verweigert Setup die Weiterarbeit wegen unlösbarer Hardwarekonflikte, beenden Sie den Vorgang mit [F3] und starten erneut durch Eingabe von "setup /i". Läuft alles wie geplant, erkennt Setup auch höherauflösende Grafiksysteme wie 8514/A oder ET4000-Chipsätze und schlägt einen entsprechenden Treiber vor. Um Schwierigkeiten mit einer speziellen Grafikkarte vorzubeugen, sollten Sie zunächst den VGA-Standardtreiber von Windows auswählen und die spezielle Anpassung erst später vornehmen: aus Windows 3.1 heraus.
Nach der Hardwareanalyse schlagen Sie einen schnellen oder einen benutzerdefinierten Installationsweg ein. Die voreingestellte Expreßmethode überträgt alle Windows-Bestandteile und -Zubehörprogramme automatisch auf die Festplatte in ein Standardarbeitsverzeichnis "c:\windows" mit dem Unterverzeichnis "system". Ist bereits eine ältere Windows-Version auf der Festplatte vorhanden, müssen Sie vorab die Frage beantworten, ob die angetroffene Fassung aktualisiert werden soll. Normalerweise sollten Sie darauf verzichten, damit Sie sich nicht etwa einen veralterten VGA-Treiber einhandeln.
Setup schaltet nun in die grafische Umgebung und öffnet ein Fenster zur Eintragung der Lizenzdaten. Anschließend kreuzen Sie Kontrollkästchen an, um festzulegen, ob Sie nur ausgewählte Windows-3.1-Komponenten installieren, einen Drucker einrichten oder bereits vorhandene Anwendungsprogramme als neue Symbole erfassen wollen.
Auf einem 386-PC mit mindestens 2 MByte Arbeitsspeicher schlägt Ihnen Windows 3.1 außerdem die Einrichtung einer permanenten Auslagerungsdatei auf der Festplatte vor, sofern diese mindestens 2048 KByte zusammenhängenden freien Speicherplatz hat. Diese Datei in eine temporäre Version umzudefinieren bringt nur Zeitverluste, da sie jedesmal neu aufgebaut werden muß. Eine permanente Datei läßt sich nur im 386-Modus einrichten, und sie beansprucht einen zusätzlichen Anteil auf den "harten Scheiben". Sie ist ihrem temporären Pendant in der Geschwindigkeit überlegen, da es sich um einen geschützten und zusammenhängenden Block auf der Festplatte handelt. Dieser ist auf MS-DOS-Ebene als versteckte Datei vorhanden und kann mit den üblichen MS-DOS-Befehlen nicht gelöscht werden. Eine temporäre Auslagerungsdatei wird erst beim Start in die erweiterte Betriebsart angelegt und nach Beendigung wieder gelöscht. Sollte die Festplatte zu diesem Zeitpunkt zu stark fragmentiert sein, wird die temporäre Auslagerungsdatei auf unzusammenhängende Bereiche verteilt und benötigt zuviel Zeit für Lese- und Schreibzugriffe.
Die Installationsroutine kopiert nun die Zubehörprogramme, Hilfedateien, Truetype-Schriften, Treiber und andere Dateien in das Windows-3.1-Arveitsverzeichnis. Lassen Sie Windows ruhig Ihre MS-DOS-Konfigurationsdateien automatisch anpassen. Sie erhalten in jedem Fall die Meldung, daß die alten Fassungen unter "C:\autoexec.old" sowie "C:\config.old" gesichert wurden. In der "config.sys" wird der Treiber "himem.sys" zur Verwaltung des erweiterten Speichers über einem MByte eingerichtet, und in der "autoexec.bat", neben einem Pfad auf das Arbeitsverzeichnis, wird die Datei "smartdrive.exe" eingebunden, die zur Beschleunigung der Festplattenzugriffe durch Zwischenspeicherung von Datenblöcken im Arbeitsspeicher dient. Die Größe des schnellen Festplattenpuffers legt die Routine abhängig vom verfügbaren Arbeitsspeicher selbst fest.
Programme in Windows starten und beenden
Das zum Abschluß der Einrichtung angebotene
Folgendermaßen gehen Sie vor, um Windows-Anwendungen zu
starten:
Lernprogramm sollte Sie nur übergehen, wenn Sie bereits
in MS-DOS-Programmen einschlägige Mauserfahrungen
- Klicken Sie zweimal auf das gewünschte Programmsymbol
innerhalb eines Gruppenfensters im Programmanager.
haben.
Verzichten Sie aber normalerweise auf das Angebot, nach
- Öffnen Sie das Verzeichnisfenster im Dateimanager, und
klicken Sie dort zweimal auf den Namen einer ausführbaren
Datei mit der Endung "exe", "com", "bat" oder "pif".
bereits vorhandenen Windows-Programmen zu suchen
und diese einzubinden, denn Sie erhalten in vielen Fällen
lediglich deren Icons in Anwendungsgruppen angeordnet.
- Geben Sie im Programm- oder Dateimanager unter
"[Alt-D]atei [A]usführen..." den gewünschten
Programmnamen ein oder setzen Sie die Schaltfläche
"[D]urchsuchen..." dafür ein.
Windows-Programme lassen sich erst aufrufen, wenn Windows
läuft, müssen jedoch nicht beendet werden, bevor Sie ein
weiteres starten.
Starten Sie dann ein solches Programm, bekommen Sie
oft nur eine Fehlermeldung, daß die zugehörige
Initialisierungsdatei oder Laufzeitbibliothek nicht auffindbar
ist. Beide werden in der Regel nur dann am richtigen Ort
eingebunden, wenn Sie die betreffende Anwendung mit
ihrem eigenen Installationsprogramm in die Windows-
Umgebung integriert haben.
Sie beenden Programme über spezielle Schaltflächen oder im
Menü "[Alt-D]atei" durch "[Alt-B]enden" beziehungsweise
"[Alt-S]chließen" im Menü "Datei" des jeweiligen Anwendungsfensters.
Existiert ein solches Menü nicht oder fehlt ein"[Alt-B]enden"
-Kommando, klicken Sie auf das Systemmenü-Symbol
in der linken Ecke der Titelzeile oder öffnen es mit
[Alt-Leertaste] und wählen darin "Schließen" ([Alt-S]).
Schneller geht es mit [Alt-F4].
Beenden Sie die Einrichtung von Windows, indem Sie
wieder auf die MS-DOS-Ebene zurückkehren. Bevor
Sie Windows 3.1. mit "win" mit und ohne
zusätzlichem Parameter aufrufen, müssen Sie
den Rechner neu starten, damit die Änderungen der
Systemkonfiguration aktiviert werden.
Windows 3.1 arbeitet in zwei Betriebsarten, die vom
Prozessortyp und dem verfügbaren Hauptspeicher
abhängen. Im Standardmodus ist mindestens ein
286AT mit 1 MByte Speicher erforderlich, aber schon
lange nicht mehr praxisgerecht.
MS-DOS-Programme laufen in diesem Modus grundsätzlich im Vollbild ab, alle anderen Anwendungen werden unterbrochen. Erst im 386er Modus ist Hintergrundbetrieb realisierbar.
Der 386-Prozessor ist ab SX in der Lage, Festplattenspeicher ebenso wie RAM-Bausteine anzusprechen. Paßt ein Windows- oder ein MS-DOS-Fenster nicht mehr in den physikalischen RAM-Bereich, werden nicht benötigte Programmteile auf die Festplatte ausgelagert und bei Bedarf wieder zurücktransportiert oder ausgetauscht.


(c) Jürgen, Richter