5. Windows 4.0 (heute Windows 95) mit 32 Bit, Windows optimieren

Windows ist zwar ein Nimmersatt in seinen Hardwareansprüchen, doch erlaubt bereits ein 80386-PC mit vier MByte Arbeitsspeicher einen zügigen Betrieb. Sie müssen lediglich durch gezielte Einstellungen die nötigen Voraussetzungen schaffen. Die richtige Wahl verschiedener Grundparameter aktiviert statt dessen brachliegende Leistungsreserven ungünstig konfigurierter Computer.
Es ist keineswegs allein eine Frage der Hardware, die über eine zufriedenstellende Arbeitsgeschwindigkeit und Ablaufsicherheit von Windows 3.x entscheidet, sondern auch die der richtigen »Einstellung«. Das Setup-Programm von Windows hilft dabei kaum weiter, denn es installiert lediglich, abhängig vom vorhandenen Prozessor und vom Arbeitsspeicher, die nötigen Programme für den Standard- und den 386-Modus. Immerhin paßt es den Festplattenpuffer Smartdrive sowie eine virtuelle Festplattenauslagerungsdatei einigermaßen an die vorgefundene Hardwareausstattung an. In Anbetracht Ihrer persönlichen Arbeitsweise und je nach Anzahl der eingesetzten Programme, fahren Sie in der Regel noch besser, wenn Sie die Standardvorgaben überprüfen und anpassen. Dazu optimieren Sie das Plattenpufferungsprogramm »smartdrv.exe«, richten für den 386-Modus eine angemessene permanente Auslagerungsdatei ein, entfragmentieren regelmäßig die Festplatte, löschen von Zeit zu Zeit überflüssige temporäre Dateien, verzichten auf die Aktivierung von Hintergrundbildern und schließen grundsätzlich alle laufenden Anwendungen, die Sie gerade nicht benötigen. Starten Sie Windows mit »win /s« in den Standardmodus, wenn Sie nur mit einem Programm ohne übermäßig große Dateien oder mit 16 MByte Arbeitsspeicher arbeiten und keine Workgroups-Serverleistung benötigen.
Bevor Sie sich an die Arbeit machen, entschlacken Sie als erstes die MS-DOS-Konfigurationsdateien, denn auch deren Installationsroutine fragt irgendwann an, ob Sie den Rechner vorzugsweise unter MS-DOS oder Windows einsetzen wollen. Zahlreiche »reine« Windows-Anwender haben ihre Zeit unnötig mit der Kreation einer »config.sys« und »autoexec.bat« für beide Ebenen verschwendet, die allzu häufig selbst zur Fehlerursache werden. Für den konsequenten Betrieb von Windows 3.x benötigen Sie in der »config.sys« eigentlich nur »device=c:\windows\himem.sys«. Nicht schaden können außerdem:
@dos = high
stacks = 0,0
files = 40
buffers = 20
Den Eintrag »devicehigh=c:\dos\mouse.sys« für den MS-DOS-Maustreiber ergänzen Sie nur, wenn Sie das Zeigegerät in MS-DOS-Programmen einsetzen wollen. Arbeiten Sie vorzugsweise unter Windows, muß auch der konventionelle Speicher unter 640 KByte nicht möglichst frei gehalten werden. Auch der EMS-Speichertreiber wird nicht benötigt, denn Windows stellt seinen DOS-Tasks im Fenster auch ohne den Expanded-Memory-Treiber Speicher nach EMS zur Verfügung. Lassen Sie also »device=c:\windows\emm386.exe noems« weg oder setzen ein »rem« an den Zeilenanfang, erhalten Sie 64 KByte mehr Upper Memory für das Verlagern von Gerätetreibern.
In der »autoexec.bat« reicht:
prompt $p$g
path c:\windows;c:\dos
loadhigh c:\dos\keyb gr,,c:\dos\keyboard.sys
loadhigh c:\windows\smartdrv.exe
set temp =c:\temp
set tmp = c:\tmp
win
Beschränken Sie sich bei der Pfadangabe voll und ganz auf DOS und Windows, und tragen Sie Verweise auf die Verzeichnisse bestimmter Anwendungsprogramme im Programmanager ein. Windows-Puristen verzichten sogar noch auf den Aufruf des deutschen Tastaturtreibers. Sie müssen dann allerdings, nach dem Verlassen oder vor dem Start von Windows auf MS-DOS-Ebene »keyb gr« eintippen, weil sonst nur die amerikanische Tastenbelegung aktiv ist.
TIP Komfortabler erledigen Sie das mit einer Ministapeldatei namens »t.bat« im Hauptverzeichnis, die den Befehl »c:\dos\keyb gr,,c:\dos\keyboard.sys« ausführt.
Tabelle 1
Weiteren Reduzierungen steht kaum eine Zeile im Wege, solange Sie in der »config.sys« den Treiber »himem.sys« und in der »autoexec.bat« den Aufruf von »smartdrv.exe« erhalten.
PC-RAM-Speicher MS-DOS Windows
Jede Reduzierung erweitert den Speicherbereich unter 640 KByte zur Einbindung weiterer Treiber für ein CD-ROM-Laufwerk, eine Soundkarte, einen Scanner oder eine Netzwerkanbindung.
bis 1 MByte
bis 2 MByte
bis 4 MByte
bis 6 MByte
über 6 MByte
über 8 MByte
320 KByte
512 KByte
1024 KByte
2048 KByte
2048 KByte
4096 KByte
0 KByte
256 KByte
512 KByte
1024 KByte
2048 KByte
2048 KByte
Verfügen Sie über 8 MByte Hauptspeicher, ändern Sie die Smartdrive-Zeile in »loadhigh c:\windows\smartdrv.exe 2048 2048« und nehmen »files=40« und »buffers=20« ganz heraus, sofern keine andere Anwendung wie eine Datenbank dafür bestimmte Mindestvorgaben verlangt. Dann lohnt sich auch eine mindestens 2 MByte große RAM-Disk als schnelles Ziellaufwerk für temporäre Dateien durchschnittlicher Größe, die Sie durch »devicehigh=c:\dos\ramdrive.sys 2048 /e« in der »config.sys« eintragen. Setzen Sie in der »autoexec.bat« in »set temp=« und »set tmp=« hinter das Gleichheitszeichen den Laufwerkbuchstaben der RAM-Disk zum Beispiel ein »e:\«, ein. Die Pfadangaben »c:\dos\<...>« und »c:\windows\<...>« passen Sie natürlich auf den jeweils aktuellsten Treiber an. In der Kombination MS-DOS 6.0 und Windows 3.1 benutzen Sie normalerweise »c:\dos\smartdrv.exe«
Die manuelle Erhöhung der Chachegröße erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit keineswegs proportional und stößt bei 2 bis 4 MByte an die vertretbare Obergrenze
Mit MS-DOS 6.0 und Workgroups 3.11 sprechen Sie die neueste Entwicklung mit »c:\windows\smartdrv.exe« an. Sollte es dabei zu Unverträglichkeiten kommen, laden Sie wieder den »älteren« Treiber.
Wenn Sie Gerätetreiber für Tastatur, Maus, Smartdrive, Scanner und andere in das Upper Memory verlagern, finden die Programme nicht immer problemlos Platz, wenn die freien Zwischenräume ungünstig verteilt worden sind.
TIP »Memmaker« (weitere Hinweise zu diesem Programm finden Sie in unserem MS-DOS-Kurs) aus MS-DOS 6.0 arbeitet wesentlich effektiver als sein Vorgänger unter MS-DOS 5.0
Er legt nicht nur die geeigneten Adressen fest, sondern stellt gegebenenfalls auch die Befehlszeilen selbständig um.



(c) Jürgen, Richter